Boule-Roboter an der TU Darmstadt

Am Dienstag, den 06.02.2018, waren Bernd Pawelczyk (1. Vorsitzender) und Nadja Rothbarth (2. Vorsitzende) auf Einladung des Fachbereichs "Elektrotechnik und Informationstechnik" an der TU Darmstadt, um den Wettbewerb der "boulespielenden" Roboter als Jurymitglieder zu unterstützen.

 

Hierzu ein Pressebericht von Sibylle Maxheimer, freie Mitarbeiterin des DA-Echos.

 

Ein Onlinebericht unter "Unser Boule Club" - "Pressespiegel"

DARMSTADT - Wer ans Boule spielen denkt, assoziiert eine Freundesgruppe, die sich mit sehr viel Zeit, Muße und Konzentration ihrem Hobby widmet. Am Institut für Elektromechanische Konstruktionen der Technischen Universität Darmstadt ist das Bild etwas anders: Dort haben Studenten Roboter ersonnen, die Boulespieler mimen, um Dienstagmittag in einem packenden Wettbewerb gegeneinander anzutreten.

 

Die Roboter, die innerhalb eines Semesters im Seminar "Praktische Entwicklungsmethodik" entwickelt wurden, bestehen aus Kunststoffkästen mit Innenleben. Darin sind zu finden: Spurrillen und Reibräder, je ein Drehmagazin und Führungsrohr, eine Abschussvorrichtung, Stecker, Displays und freilich jede Menge Elektronik.

 

  • LERNEN FÜRS LEBEN

 

Anhand der Boule-Roboter wird das systematische Vorgehen zum Lösen einer technischen Aufgabe vermittelt. Eine Kompetenz, die fit fürs Berufsleben macht.

 

Für dieses Konzept wurde die Lehrveranstaltung 2013 mit dem Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet.

 

Mit Humor und Wortwitz verpasst Johannes Bieker als Moderator dem Wettstreit einen Zauber, von dem nicht nur die drei sich gegenseitig messenden Gruppen, sondern auch das studentische Publikum samt Professoren profitieren. So geht das erste Team mit seiner EM-Kugelwumme an den Start, das zweite mit seinem EM-Kaventsmann und das dritte mit seiner EM-Knutschkugel.

 

Mit Argusaugen und Augenzwinkern macht die Jury Häkchen hinter den Disziplinen: Zum Anforderungscheck zählen etwa "Präzision", "Geschossweite", "Design", "Sicherheit" oder "Innovation". Das sogenannte Schweinchen gibt die Richtung vor und Bernd Pawelczyk überprüft äußerst aufmerksam, dass auch ja die Spielregeln des Pétanque-Verbandes Hessen eingehalten werden. Der Vorsitzende des 1. Boule Clubs 1986 Seeheim ist eigens mit Kollegin Nadja Rothbarth von der Bergstraße gekommen, damit hier auch alles mit rechten Dingen zugeht. Als Spielfeld wurde ein Stück Kunstrasen im Seminarraum angebracht, auf dem das etk-Logo prangt, welches die Liebe aller Beteiligten zum Fachbereich Elektrotechnik beweist.

 

"Was für eine Performance", schwärmt Moderator Bieker, als nach einem leisen Rattern und Rauschen die kupferne Kugel aus dem Apparat aufs Feld kullert. Zwei Schiedsrichter verfolgen mit gestrenger Miene die Prozedur, um sie mit technisch-wissenschaftlichen Kommentaren zu beurteilen: "Da ist eine Welle im Gras", heißt es mal oder "da müssen wir mit dem Gliedermaßstab ran".

 

Immer wieder müssen alle lachen, vor allem auch deshalb, weil selbst dem Moderator so manches Regelwerk "verrückt" erscheint. Mit einem "leichten Linksdrall", lautet es dann fachmännisch: "Leicht daneben ist auch vorbei." Und was ist denn bloß mit der Gruppe los, die so von Geschossweite, Topspin und Backspin ihres Roboters warb? Ist's gar der Vorführeffekt? Die Stimmung steigt von Wurf zu Wurf. Doch was um die Seminarleiter und wissenschaftlichen Mitarbeiter, Christian Nakic, Sebastian Beck und Jan Hinrichs, mit einem Budget von 75 Euro pro Gruppe entwickelt wurde, kann sich wirklich auch sehen lassen.

 

Stolz sind auch die Professoren Helmut F. Schlaak, Mario Kupnik und Thorsten Kern, als die Kugeln nahe der "Sau" landen. Hinterher zählen eben nur Punkte. Ein spektakulärer Wettbewerb, der traditionell den Abschluss des Seminars bildet. Womit die Studierenden einmal mehr gezeigt haben, dass sie etablierte Entwicklungsprozesse industrienah umsetzen können.